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März 2015

Mitgliederversammlung am 15.03.2015

Resümee und Ausblick für das Jahr 2015

Vor einem Jahr haben wir uns gegründet. Auf Lampedusa und hier in Frankfurt. Das Jahr war spannend. Spannend deshalb, weil wir versucht haben, viel zu tun.

Die definitiv gute Nachricht, ist die, dass wir voller Ideen stecken, uns eigentlich unter allen Strichen auch in der Regel halbwegs einig sind, die Aufgaben klar sind, die Motivation doch wirklich hoch ist um etwas zu bewegen. Uns alle eint ein gemeinsames Ziel, eine gemeinsame Vision: Die europäische Idee ist klasse, und vieles was wir Europäer in den letzten 70 Jahren erreicht haben ist wunderbar, muss aber laufend neu erarbeitet, verhandelt und durch Engagement erkämpft werden, und noch viel mehr ist noch zu tun, wir erleben es täglich im „Großen“ und im „Kleinen“. Youropean möchte pro-europäische Impulse geben, damit das europäische Haus  erfolgreich weitergebaut werden kann.

Zusammen haben wir zwei Aktionen durchgezogen in Frankfurt Oder und in Frankfurt am Main und wir haben eine Website erstellt, zu der nun auch die englische und die italienische  Übersetzung vorliegen, die russische ist in Vorbereitung. Wir brauchen Geld und Hilfe. Hilfe auch im juristischen Bereich, mit der wir uns in die Lage versetzen, die Brüsseler NGO-Töpfe für unsere Ziele zu öffnen. Dafür brauchen wir Fund – Raising – Spezialisten. Wir müssen laufend und projektbezogen junge Praktikanten / Praktikantinnen einsetzen, die uns zum Beispiel bei der Betreuung der im November live gegangenen Website tatkräftig und mit eigenen Ideen unterstützen. Wir brauchen ein Netzwerk von Leuten, die uns einen Blog schreiben, Leute, die die Site aktualisieren, kurzum: Es sind mannigfache Aufgaben da, die gelöst werden müssen. Jeder hier im Raum, der sich einbringen kann und will , ist zu höchst willkommen mitzumachen.  Ich kann klar versprechen, dass die Mitarbeit nicht langweilig wird.  Und wir von Youropean sind heute mehr gefordert, als jemals zuvor.

Die Entwicklung in Europa und in vielen anderen Ländern  hat es leider gezeigt, dass wir wirklich ernsthaft in große Krisen kommen. Da können wir auf Griechenland schauen, Russland, die Ukraine, Italien, Frankreich, Österreich, und und und… Das sind sehr große Herausforderungen, die auf Europa zukommen. Um genau hier mit kleinen doch deutlichen Leuchttürmen die europäische Idee hochzuhalten, dafür haben wir Youropean gegründet. Seit Sommer 2011, als alles in einem Frühstückscafé in der Frankfurter Fressgasse anfing, sind die Ideen von Youropean wichtiger und aktueller denn je.

Diesen wieder erstarkenden nationalen Tendenzen müssen wir klare Argumente entgegen halten. Europa ist, wie wir schon vor einem Jahr sagten, für uns alternativlos. Finanziell, wirtschaftlich, kulturell, machtpolitisch … Das heißt aber nicht, das es auch für andere alternativlos ist. Alternativen zu einem vereinten, in Frieden lebenden Europa sind möglich…, ob aus Leichtfertigkeit, eigennützigem kurzfristigen Kalkül oder ganz einfach weil es  – wie vor Hundert Jahren – zu viele „Schlafwandler“ gibt. Wenn wir in Europa, per heute als EU stärkste Wirtschaft der Welt, nicht ins Abseits geraten wollen, müssen wir es schaffen, unsere Vielfalt zu bündeln und zugleich erhalten. Mit einer starken  gemeinsamen Währung, mit einer offensiven, weil in unserem Interesse liegenden  Einwanderungspolitik,  mit klaren, durchsetzbaren Positionen im Verbund unserer weltweiten Partnern und Konkurrenten. Mit  guten Produkten, die eben hier in unserem Europa gedacht, entwickelt, vermarktet werden. In einem großen Land in dem wir unseren Mehrwert klar darstellen und ununterbrochen neu behaupten. Das können wir nicht mehr als kleine Nationalstaaten.  Der Zug ist nun unwiderruflich abgefahren. Das müssen wir immer wieder klar und deutlich betonen: Und genau  das ist es, was wir wollen: Ein gerade durch seine Vielfalt starkes Europa mit einer Zukunft für die Generationen unserer Kinder und Enkel und Youropean setzt sich genau dafür ein. Nach wie vor mit unseren schönen, „leichten“ Instrumenten, der Kultur, der Freude an Europa, der Lust an den Menschen. Ohne politische Parteinahme. Positiv.

In diesem Sinne  haben wir noch viel vor.

Der Glaube an Europa muss aus Europa kommen

Der Länderfinanzausgleich kann wirksame Hilfe bringen

Ja, so ist es. Kaum wird es ein wenig enger, kaum kommen einige Krisen in Europa, wird es eng um  den Glauben an die gemeinsame Zukunft in Europa. So stehen in den Medien schlechte Zahlen über die Zustimmung für Europa. Die Mehrheiten sind dahin: Nur noch 48% der Europäer glauben an den gemeinsamen Staat. Und bei der gemeinsamen Währung werden die Zahlen noch schlechter: Keine 40 % der Europäer glauben noch an die Zukunft des Euros.

Das sind miese Zahlen. Und wie kommen sie zustande? Die Krisen lassen uns in ein nationales Cocoonig zurück schlüpfen.  Vergessend das aus einem übersteigertem nationalem Denken  Europa an den Rand der vollkommenen Vernichtung geführt wurde. Vergessend, dass der nationale Gedanke und damit verbunden kleine, schwache nationalen Währungen Europa in die Armut und die politische Bedeutungslosigkeit  führt.

Die sozialen und volkswirtschaftlichen Notwendigkeiten eines geeinten Europas müssen gerade unsere Politiker uns Bürgern vorleben. Allein in Deutschland haben alle Regierungen bis einschließlich Helmuth Kohl das geeinte Europa vorgelebt. Die Akzeptanz für unser Europa war grenzenlos. Schröder und Merkel sind andere Wege gegangen: Sie sehen klar auch Europa. Doch: Sie sehen ihre eigenen nationalen Interessen klar vor Europa und das muss sich wieder umkehren. Nur die Politik eines starken Europas kann und helfen, zusammen zu bleiben und unsere gemeinsame starke Stellung in der Welt zu halten: Eine Bundesrepublik Deutschland wäre ohne Europa ein Nichts. Auch ein Griechenland hätte ohne Europa erheblich größere Probleme. Warum denken wir wieder so klein und somit selbstzerstörerisch? Warum können wir in Europa nicht auch das machen, was sich in Deutschland seit Jahrzehnten hervorragend bewährt: Den Länderfinanzausgleich. So bekommen wir in gesamt Europa eine halbwegs gerechte, weil nicht gespaltene  Gesellschaft. Und die vielzitierten Auswüchse von  Korruption, Steuerflucht, Verschwendungssucht, etc. lassen sich innert weniger Jahre locker in den Griff bekommen.

Klar, die zahlenden Länder sind nicht amused. Aber jeder deutsche  Politiker hat begriffen, dass es zum Finanzausgleich  keine Alternative gibt. Und wenn Deutschland aus Europa am meisten prosperiert, spricht doch nichts dagegen, einen europäischen Finanzausgleich in die Diskussion zu bringen. Er hilft genau den Ländern, die wir Mitteleuropäer so lieben, weil sie eben so lebensfroh, sympathisch und locker  sind. Und weil sie uns als Partnerländer überlebenswichtg für uns sind.